Wie man selbst einen Terrier beschäftigen kann
Jeder, der einen Hund hat, der für eine spezielle Arbeit gezüchtet worden ist weiß, wie schwer es zuweilen sein kann, diesen auzulasten. Hunde, die sich langweilien verursachen oft Probleme, die sich sehr verschiedenartig zeigen können. Manche richten ihren Frust und ihre Langweile gegen Möbelstücke und fangen an diese zu zerstören. Andere beschäftigen sich vorzugsweise mit sich selbst und legen seltsame Verhaltensweisen an den Tag. Sie lecken und kratzen sich oder fangen zu bellen an. Bei der Gassirunde verselbstständigen sie sich gerne und gehen auf die Jagd oder verbellen Spaziergänger und Hunde. Andere Vierbeiner werden schlicht aggressiv.
Es ist nicht immer einfach, einem solchen Arbeitshund gerecht zu werden. Und nicht immer lässt der Alltag es zu, dass man sich ausreichend mit seinem Hund beschäftigt. Es gibt viele Möglichkeiten, sowohl für drinnen oder auch draußen. Klickern, Gehorsamkeitstraining, Suchspiele oder auch Dummyarbeit lassen sich auf dem Spaziergang gut einabauen. Wir haben in den letzten Jahren wie vermutlich jeder Hundebesitzer vielerlei Spielsachen und Beschäftigungen ausprobiert. Der Terrier liebt alle davon, Hauptsache er wird gefordert. Eines liebt er aber ganz besonders und das ist sein Kong Wobbler. Wahrscheinlich kennt jeder den Kong, ein aus Vollgummi hergestelltes Hundespielzeug, in das man Leckerlis füllen kann. Der Terrier hat natürlich einen, findet diesen aber eher uninteressant. Seine Auffassung von Arbeiten für Futter ist eine völlig andere, mit Kauen hat er es allgemein nicht so sehr.
Aber kommen wir zum Kong Wobbler. Dieser sieht aus wie der klassische Kong, hat aber unten keine Öffnung sondern einen stabilen Fuß, der mit Sand gefüllt ist. Die einzige Öffnung befindet sich an der Seite. Der Kong Wobbler lässt sich aufschrauben und mit Leckerlies befüllen. Stellt man ihn dann auf den Boden muss der Hund mit Pfote oder Nase dagegenstupsen und wie ein Stehaufmännchen fällt er leicht um und steht sofort wieder auf. Mit etwas Glück kommt dann auch ein Leckerchen aus der eher kleinen Öffnung des Kong Wobbler. Unser Hundetrainer meinte zu diesem Spielzeug nicht umsonst, dass es für Hunde mit „Hochschulreife“ geeignet ist. Es wird also eine gewisse Pfiffigkeit und Intelligenz vorausgesetzt und fällt damit in die Kategorie Intelligenzspielzeug für Hunde. Intelligenz bringt der Terrier mit. Und er hat irre Spaß mit dem Teil. Er kann sich damit locker zehn Minuten alleine beschäftigen und wenn ich es dann wieder befülle auch gerne noch länger. Um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen habe ich sogar manchmal schon das Loch innen mit Tesa zugeklebt, damit es noch schwieriger wird.
Die Fluse hat für derlei Intelligenzspielzeug eher weniger übrig. Was aussieht wie ein Kong wird auch wie ein solcher behandelt und wenn der Kong Wobbler vom Terrier geleert wurde muss man diesen schnell in Sicherheit bringen. Denn die Fluse kaut sonst darauf rum. Würde man ihn lassen würde er es vermutlich sogar schaffen, irgendwie den Deckel abzuschrauben. Der Kong Wobbler ist eines der ganz, ganz wenigen Teile die der Terrier sogar trägt. Und dabei ist das Teil fast so groß wie er selbst und durch den Sand im Fuß auch noch ziemlich schwer. Bei all der schönen Beschäftigungstherapie hat der Wobbler leider auch einen entscheidenden Nachteil: Er ist auf glatten Böden irre laut. Wir haben überall Laminat und der Terrier kennt da nix und scheppert das Teil durchs komplette Esszimmer, randaliert es unter dem Heizkörper hervor und schleppt es dann wieder davon. Zum Glück haben wir ein riesiges Hundebett mit einem leicht erhöhten Rand. Darauf kann er leise spielen und außerdem ist es darin plötzlich gar nicht mehr so einfach, den Wobbler in ein paar Minuten zu leeren 😉