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13. Mai 2018

Landvergnügen Erfahrungen – Lehren und Erkenntnisse aus 8 Tagen Leihmobil

Ich hätte ja nie im Leben daran gedacht, als quasi Heimatloser und Standbynomade auf eine derart aufreibende Prüfung gestellt zu werden. Seit Gründonnerstag steht #Freewilly bereits in der Werkstatt. Bei einer ersten Begutachtung hat sich gezeigt, dass die beiden Keilriemen gerissen sind und die dazugehörigen Rollen sich festgesetzt haben. Da die gesamte Willy-Gängelei seit geraumer Zeit fast ausschließlich über Anwälte kommuniziert wird, und hier stets irgendwelche ganz wichtigen und rechtskonformen Dinge einzuhalten sind, fördert das nicht gerade eine zügige Abwicklung des ganzen Schlamassels. Hat man dann auf der Gegenseite einen Händler, der scheinbar äußerst wenig bis gar keine Ahnung von seinem Geschäft hat, und die sehr seltene Gabe besitzt, durch selbst durchgeführte Reparaturen eine Verschlimmbesserung des Gesamtzustandes herbeizuführen, schlägt das dem Fass den Boden aus.

Zuerst überbrücken wir die Zeit mit einem Aufenthalt auf Texel, in der Hoffnung unser schwächelnder Willy ist bis zu unserer Rückkehr wieder zu normaler Form aufgepäppelt und wir können nach der Übergabe unseres Hauses mit etwas Verspätung endlich on Tour gehen. Doch weit gefehlt, es wird zwar gepäppelt, aber zunächst müssen vom Händler falsch verbaute Teile neu gerichtet werden, um mit der eigentlichen Fehlersuche zu beginnen – dem Grund für den Leistungsverlust.

Was wir eigentlich wollen

Inzwischen ohne Haus, nisten wir uns für eine Woche in einer Ferienwohnung ein und pendeln täglich zwischen unserem Lager und der Wohnung. All unsere Habseligkeiten, die wir ins Wohnmobil mitnehmen wollten, müssen irgendwo zwischengelagert werden. Wir schlichten, räumen und verpacken, wir organisieren wieder um, verwerfen Pläne, transportieren und treten irgendwie trotzdem auf der Stelle.

Unterwegs wollten wir sein, kommen aber nicht vom Fleck.

Kreativ wollten wir sein, haben aber gar keine Zeit dafür.

Ein Projekt ins Rollen bringen wollten wir, unser Fokus richtet sich aber gezwungener Maßen auf das hier und jetzt.

Frei wollten wir sein, fühlen uns aber an Ketten gelegt.

Ein Leben zwischen Tür und Angel – aus dem Koffer und begleitet von der immer gleichen Frage:

Wo haben wir denn eigentlich dies und jenes hingepackt? Einräumen, Ausräumen, Auto laden, Hunde verstauen, Quartier suchen usw.

Es frisst Zeit, Motivation und Nerven. Es belastet die Beziehung völlig unnötig aber doch unvermeidlich, und letztendlich kostet es auch Geld, das anders verplant war.

Wir leihen uns ein Wohnmobil

Nach kurzem Überlegen treten wir also die Flucht nach vorne an und mieten uns kurzfristig ein Wohnmobil, packen mal wieder unsere 7 Sachen (gefühlt 7.000) und machen uns auf den Weg. Als absolute Neulinge müssen wir dieses Campingleben ja schließlich erst mal lernen – learning by doing also. Landvergnügen* (Was das ist? Darauf gehe ich später noch ein) haben wir als unseren Guide auserkoren, kurze Touren sollen es werden, wenig Zeit auf der Straße (fahren können wir ja) viel Zeit für diverse Campingdinge. Wie organisieren wir uns eigentlich, was brauchen wir, was nicht. Was muß greifbar sein, was kann in der Heckgarage verschwinden. Essentielle Frage werden geklärt – wieviel Wasser brauchen wir denn eigentlich, wann muß die Kassette der Toilette geleert werden etc…[asa tpl=”flat_box_horizontal”]3981983300[/asa]

Kurzfristig ein Wohnmobil zu bekommen, mit dem wir auch unsere beiden Hunde transportieren dürfen, ist gar nicht so einfach. 4 Anfragen, 2 davon bis heute unbeantwortet, eine terminlich leider nicht passend und die schnellste kam von der Firma Tour-Mobil. Binnen einer Stunde bekamen wir einen Anruf von Frau Deppe, die Einzelheiten wurden besprochen, Modalitäten geklärt, der Mietvertrag vorbereitet und das Fahrzeug extra für uns zugelassen. 2 Tage später war die Übergabe, wir konnten, mal wieder, einen Teil unserer Sachen einräumen und am nächsten Tag ging es dann los. Zunächst weitere Habseligkeiten einsammeln aus Lager und Willy, eine finale Gassirunde mit den Jungs und ab ging die Fahrt.

Landvergnügen Erfahrungen 2018

Nicht weit, wie geplant, machten wir Halt an einem Bauernhof Nähe Pyrbaum, ca. 30 km entfernt von unserer ehemaligen Haustüre. Begrüßt wurden wir von Frau Lutter, der Hausherrin, und sogleich startete eine kleine Erkundungstour über den Hof. Frau Lutter zeigte uns ihre Brillenschafe, die zum Abendmahl nochmal auf die heimische Obstwiese geschickt wurden. Zahlreiche Hühner gehören ebenfalls zum Hof, von den frisch gelegten Eiern erstanden wir direkt 10 Stück. Frischer geht nicht, von freilaufenden Hühnern obendrein. Frau Lutter versprach uns, nach dem Abendessen nochmals kurz auf eine kleine Schnapsverkostung vorbeizukommen. Sie und ihr Mann brennen bereits seit dem Jahr 2000 in kleinen Chargen Obstbrände und Liköre aus dem Obst Ihrer eigenen Streuobstwiesen. Nicht sehr professionell, aber dafür mit dem Herzen am richtigen Fleck, wieß sie uns in die hochprozentigen Feinheiten ein. 2 kleine Flaschen Likör und ein Mispelbrand zieren jetzt unsere kleine Hausbar.

Landvergnügen – was ist das?

Ihr fragt Euch jetzt sicher, wie zur Hölle kommen wir dazu, auf einem kleinen Bauernhof irgendwo im Nirgendwo zu nächtigen. Ich hab Euch ja versprochen, den bereits erwähnten Reiseguide „Landvergnügen*“ näher vorzustellen.

In Anlehnung und inspiriert durch den französischen Wohnmobilführer France Passion entstand der etwas andere Stellplatzführer für Reisemobile und Wohnwagen

Schöner lässt sich ein Land eigentlich nicht erkunden, seitdem reisen wir, wann immer wir es einrichten können von Hof zu Hof, lernen die Menschen vor Ort kennen und dürfen hinter die Kulissen kulinarischer Genusshandwerke schauen. Nebenbei übernachten wir auf den wunderbarsten Flecken abseits ausgetretener Routen.“

Ole Schnack – Geschäftsführer und Gründer von Landvergnügen

Landvergnügen Erfahrungen sind vor allem lecker

Rund 600 Höfe bundesweit werden in dem sehr übersichtlich, modern und ansprechend gestalteten Reiseführer vorgestellt. Die Symbolik gibt einen schnellen Überblick der gebotenen, wohlgemerkt freiwilligen Leistungen der Gastgeber, wie z. B. Strom, Wasser, mögliche Fahrzeuggröße, Wlan etc. Für uns als Hundebesitzer ist außerdem sehr wichtig, das aufgeführt wird, ob Hunde erwünscht sind oder eben nicht. Die Übernachtung auf dem Hof ist kostenlos, es wird jedoch gewünscht, stattdessen vor Ort einzukaufen.

Ergänzend zum Buch gibt es eine kostenlose, und nach unserer Meinung, hervorragende App, die keine Wünsche offen lässt. Selbsterklärende Handhabung mit Umgebungssuche, Routenplaner und sogar der direkte Anruf der Stellplatzanbieter ist möglich. Die App funktioniert nur in Verbindung mit dem Reiseführer, in dem ein Code abgedruckt ist, mit dem die App freigeschaltet werden kann.

Im nächsten Beitrag erzählen wir Euch dann, was wir sonst noch so auf unserem Landvergnügen erlebt haben.

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