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20. November 2015

Von fiesen Erkältungen und Terrier-Phasen

Sprechen wir über Erkältungen. Auch wenn man als Hundebesitzer tagein tagaus bei Wind und Wetter draußen ist, die frische Luft atmet und sich mehr bewegt als der Durchschnittsmensch, sind auch wir nicht vor fiesen Erkältungen gefeit. Und während sich besagter Durchschnittsmensch seiner Krankheit in aller Ruhe hingeben kann und sich behaglich zuhause einrichtet, ein Tässchen Tee in der einen Hand, die Fernbedienung in der anderen, schleppt sich der Hundemensch durch den Tag. Der Vierbeiner an seiner Seite ist nämlich quietschfidel und hat nur Unsinn im Kopf, wenn er den ganzen Tag daheim eingesperrt ist, also schnappen wir uns Leine und Halsband und machen uns schniefend und röchelnd auf den Weg. Unbeirrbar ziehen wir unsere Runden während der Kopf dröhnt, die Nase läuft und die Lunge pfeift wie eine alte Dampflok, eine Spur gebrauchter Taschentücher hinter uns herziehend.

Ich weiß wovon ich spreche denn ich bin im Moment erkältet. Und auch wenn eine Erkältung nie gelegen kommt war die letzte Woche ziemlich anstrengend. Denn natürlich musste ich just in dem Moment krank werden, in dem ich den Gatten für eine Woche Vollpension im Krankenhaus ablieferte und ich allein auf mich gestellt zwei Hibbelbrüder versorgen musste, denen bekanntlich nicht nur das Wetter sondern auch der Zustand von Frauchen und Herrchen herzlich egal ist. Die beiden können natürlich nichts für meine Misere und auch beim dritten Hund habe ich nicht hinzugelernt. Hier funktioniert alles reibungslos, zum Wohl der Hunde, egal ob nun die Welt untergeht oder nicht. Da wird ohne Ausrede 2x täglich Gassi gegangen und die wöchentlichen Stunden in der Hundeschule fallen auch nur dann aus, wenn es gar nicht anders geht. Und natürlich habe ich es auch versäumt, für Notfälle irgendwelcher Art einen Hundesitter oder sonst irgendwas zu beschaffen, der sich dann mal kümmern könnte. Da ich von daheim aus arbeite gibt es keine Notwendigkeit, mal jemanden parat zu haben, der die Jungs ein paar Stunden beschäftigt. Unser Alltag und unsere Freizeitgestaltungen sind auf ein Leben mit Hund ausgelegt. Wenn es geht gehen sie mit, ansonsten bleiben sie problemlos auch ein paar Stunden allein. Mehr war nie nötig. Und ja, auch mit einer Erkältung kann man Gassi gehen wenn man muss. Und wenn wirklich mal was schlimmeres ansteht muss eben der Andere irgendwie seinen Tag umstrukturieren, so dass es passt. Blöd eben nur, wenn der Andere nicht da ist.

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Und weil das alles nicht genug ist hat der Terrier auch noch eine seiner Phasen bekommen. In den letzten Wochen hat er sich wirklich anständig und manierlich benommen. Wir kamen mit dem Klickertraining gut voran, die Anfälle anderen Hunden gegenüber waren kaum mehr vorhanden – ich wurde sogar beim Gassigehen darauf angesprochen – und daheim war er er auch recht entspannt. Seit ein paar Tagen jedoch wird wieder jedes kleinste Geräusch vor der Haustür kommentiert. Beim Gassigehen werden Hunde UND Menschen angebellt. Und daheim wird getippelt was das Zeug hält. In guten Zeiten sehe ich den Terrier stundenlang nicht, im Moment wohnt seine Nase in meiner Kniekehle. Er ist ständig auf Zug und voller Erwartung als würde gleich etwas episches passieren. Der Gatte ist inzwischen wieder daheim doch sein Verhalten wird dadurch nicht besser (äh, das des Terriers, an des Gatten Verhalten gibt es nichts zu beanstanden). Heute Morgen haben mich schon die 7 Minuten zwischen verlassen des Badezimmers und der Haustür zum Gassigehen sämtliche Nerven gekostet.

Haben Eure Hunde auch so Phasen? Und was macht Ihr, wenn Ihr erkältet seid? Mit dem Hund auf der Couch kuscheln oder schniefend Runden drehen?

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