Und dann kam Skoobe
Ich bin eine Leseratte und komme aus einer Familie mit Leseratten. Bücher gehörten schon immer zu meinem Leben. Im Alter zwischen 12 und 20 laß ich etwa ein Buch in der Woche, je dicker desto besser. Mein Traum war es immer eine riesige Bibliothek zu besitzen und ich habe jahrelang daran gearbeitet und Bücher gesammelt. Doch zu meiner Schande muss ich gestehen, dass die neue Technik und der Besitz eines Smartphones mein Leseverhalten gravierend verändert haben. Das passierte in mehreren Schritten. Neben meiner Lesesucht wurde mir auch eine gewisse Spielsucht vererbt, die sich glücklicherweise nicht in Glücksspiel oder dergleichen niederschlägt. Aber wenn man mir ein fesselndes Spiel gibt – und diese sind auf dem Smartphone ja einfach zu bekommen – mache ich stundenlang nichts anderes. Das geht natürlich auf Kosten der Leserei.
Schritt zwei sind Hörbücher. Schon seit ca. 2009 bin ich Abonnentin bei audible und bekomme jeden Monat zwei Hörbücher. Zählt man die beiden des Gatten dazu macht das vier. Ein Hörpensum, das ich nicht immer schaffe, aber es befriedigt meinen Drang nach guten Geschichten und Unterhaltung – und wirkt sich so wiederum auf mein Leseverhalten aus. Ein Leben ohne Hörbücher kann ich mir inzwischen nicht mehr vorstellen. Kopfhörer rein und dann nebenbei beim Gassi gehen, Putzen, Kochen oder zum Einschlafen hören. Wunderbare Sache.
Schritt drei ist die Arbeit. Als ich anfing als Korrektorin und später Texterin zu arbeiten führte kein Weg darum herum, viel zu lesen. Meine Augen waren abends einfach müde. Wenn ich jetzt noch auf ein Buch im Monat kam war es viel. Zudem merkte ich, dass ich mit zunehmendem Alter immer pingeliger wurde und nicht mehr wahllos alles verschlang. Ein Buch musste mich fesseln und war nur dann gut, wenn es mich von anderen Dingen abhielt.
Dann kam Skoobe. Ich hatte 2011 das Glück einen Testaccount zu bekommen. Vermutlich ist fast jedem amazon Prime und die Kindle Leihbücherei ein Begriff. Nach diesem Prinzip funktioniert auch Skoobe – und das schon viel länger als amazon es tut. Inzwischen gibt es dort 140.000 Bücher und im Gegensatz zu amazon kann ich dort so viele Bücher im Monat leihen wie ich will (Okay, sagen wir theoretisch denn in der Bibliothek ist nur Platz für 5 Bücher. Aber ich kann jederzeit eines der 5 zurückgeben und mir dafür ein anderes ausleihen.). Die App habe ich auf meinem iPhone und auf dem iPad Mini (Das Mini hat im Gegensatz zum „großen“ iPad die perfekte Lesegröße. Es ist nicht so klobig, schwer und sperrig und hat ein prima Taschenbuchformat.). Inzwischen lese ich fast ausschließlich digitale Bücher denn ich finde bei Skoobe wirklich alles: Romane, Thriller, Horror, Hundebücher, aktuelle Bestseller aber auch Bücher aus kleinen Verlagen (ein Kunde gab mir letztens ein paar Buchvorschläge zur Recherche und 3 von 4 Büchern konnte ich dort finden).
Skoobe – Die Kosten und was man dafür bekommt
Es gibt drei Tarife, da ist für jeden etwas dabei. Für 9,99 Euro im Monat kann man unbegrenzt viele Bücher ausleihen und das Ganze auch noch auf zwei Geräten nutzen. Ist also durchaus für Paare geeignet oder wenn man unterwegs auf dem Smartphone statt dem Tablet lesen will. Einziges – und meines erachtens größtes – Manko: Man kann nur 24 Stunden offline lesen, dann braucht man wieder eine Internetverbindung. Sollte man im Urlaub und unterwegs bedenken.
Diese Lücke schließt Skoobe Plus denn damit kann man 30 Tage offline lesen. Kostet dann auch 5 Euro mehr im Monat.
Mit Skoobe Premium und 19,99 Euro im Monat kann man dann 30 Tage offline lesen und drei Geräte mit einem Account benutzen.
Warum ich Skoobe bevorzuge
Für mich ist Skoobe um einiges besser als der Kindle oder ein anderer Reader denn ich bin damit nicht abhängig von einem Gerät oder einem Anbieter, vom Format ganz zu schweigen. Auch wenn ich früher Bücher lieber gesammelt habe reicht es mir heute vollkommen aus, diese zu leihen. Es kommt sehr selten vor, dass ich es noch einmal lese und wenn, leihe ich es eben noch einmal aus.
Zum merken von Positionen kann man Lesezeichen setzen. Außerdem gibt es die Funktionen „zitieren“ mit der man etwas in der Zwischenablage speichern (ich nutze es zusammen mit Everclip für Evernote), bei Facebook oder Twitter teilen oder per Mail verschicken kann. Ist einem ein Wort unbekannt kann man es nachschlagen, entweder bei Google, Wikipedia oder im Wörterbuch.
Die App hat oben auch eine integrierte Uhr und unten rechts meine liebste Funktion: Noch x Seiten bis zum Ende des Kapitels. Außerdem wird einem natürlich die Gesamtseitenanzahl angezeigt – vor dem Leihen in der gedruckten Version, nach dem Leihen dann wie viele es auf dem Gerät sind. Alles in allem eine runde Sache die ich gerne weiterempfehle. Die App ist kostenlos und bisher war es auch möglich, ohne Account Leseproben von Büchern zu laden.