Close

11. April 2016

Borreliose beim Hund

Borreliose beim Hund – es gibt kaum eine Krankheit, über die so viel Unwissenheit herrscht. Die meisten wissen, dass Borreliose durch Zecken übertragen wird. Was viele allerdings nicht wissen, dass eine Borreliose beim Hund sehr selten ist. Und dass sie extrem schwierig zu diagnostizieren ist. Es gibt immer wieder Krankheiten, die scheinbar in Mode kommen. Vor allem durch Facebook und auch Foren wird eine regelrechte Panik geschürt und Dinge gehyped, die an sich gar nicht so problematisch sind. Ich habe seit 14 Jahren Hunde, lebe in einem Hochrisiko-Gebiet in Sachen Zecken und an schlimmen Tagen sammeln wir hier bis zu 20 Zecken in den verschiedensten „Reifestadien“ von den Hunden. Beide Hunde werden nicht mit der Chemiekeule behandelt, Gründe und Alternativen dafür habe ich in diesem Beitrag schon einmal aufgeführt. Dort steht auch einiges zum Thema FSME und Borreliose, inklusive Zahlen und Fakten. In den letzten 14 Jahren hat keiner meiner drei Hunde auch nur das geringste Anzeichen für eine Infektion durch Zecken gezeigt. Und keiner war jemals gegen eine durch Zecken übertragbare Krankheit geimpft.

Borreliose beim Hund – Symptome

Sehen wir uns einmal die Symptome an, die ein Hund mit Borreliose haben kann. Viele Hundebesitzer machen sich Sorgen, wenn der Hund eine Zecke hat und noch viel mehr Sorgen, wenn die Einstichstelle rot ist. Das ist an sich noch überhaupt kein Problem, denn wie bei einem Mückenstich wird auch die Haut bei einem Zeckenstich rot und sieht geschwollen aus. Im Normalfall hat sich das nach 1-2 Tagen wieder gegeben. Die Sache mit den Borreliose Symptomen ist auch gar nicht so einfach, da sie sehr unspezifisch sind und zudem eine sehr lange Zeit brauchen, bis sie auftauchen. Die Inkubationszeit liegt zwischen 2 Wochen und 5 Monaten. Die häufigsten Symptome sind:

  • Fieber
  • Apathie
  • Appetitlosigkeit
  • eine Vergrößerung der Lymphknoten
  • Entzündung der Gelenke, die mit Lahmheit einhergeht

Man sieht schon, die Borreliose Anzeichen können sehr unterschiedlich sein. Treten diese Anzeichen jetzt auch noch zeitlich verzögert, nach Wochen oder Monaten auf, wird es schwierig mit einer Diagnose. Die Borreliose Symptome können allesamt auch auf völlig andere Krankheiten hinweisen. Wo beim Menschen ein typisches Symptom der Borreliose die Wanderröte ist – meist gekennzeichnet durch einen roten Ring um die Stichstelle – kann man diese beim Hund durch das Fell kaum erkennen. Das klingt jetzt vielleicht nicht gerade beruhigend, aber eventuell kann dieser Artikel eines Tierarztes ein wenig die Angst nehmen. Bei amazon kann man übrigens einen Schnelltest kaufen, mit dem untersucht werden kann, ob eine Zecke Borreliose überträgt oder nicht. Die Bewertungen sind nicht gerade erbaulich und bergen eine weitere Problematik: Man muss davon ausgehen, dass 5-35% aller Zecken Borrelien in sich tragen. Ob sich jemand nun damit ansteckt, steht wiederum auf einem anderen Blatt. Es dauert 24 Stunden, bis die Bakterien ins Blut des Wirts gelangen. Wer die Zecke innerhalb dieses Zeitraums entfernt hat ein geringes Risiko.

Borreliose Antikörpertest

Das bringt mich direkt zu einem zweiten Problem: Dem Antikörpertest. Anhand eines Bluttests können Antikörper gegen Borrelien im Blut nachgewiesen werden. Die Sache ist nur die: Ein positiver Antikörpertest macht noch lange keine Borreliose. Aber sehen wir uns so einen Antikörpertest einmal genau an. Man unterscheidet dabei zwischen zwei verschiedenen Antikörpern. Einmal IgG (Immunglobulin G) und IgM. IgM können frühestens eine Woche nach dem Zeckenstich nachgewiesen werden. Sie sprechen für eine frische Infektion.
IgG können erst nach zwei Wochen nachgewiesen werden, da sind die IgM schon wieder am fallen. Gemessen wird mit einem Titer. Dieser sagt etwas darüber aus, wie viele Antikörper sich aktuell im Blut befinden. Ab einem Wert von 1:128 kann man von einer Infektion ausgehen, liegt der Titer bei 1:64 ist der Nachweis fraglich und gilt als nicht sicher. Borreliose gehört übrigens zu den Krankheiten, die zwar durch einen solchen Titertest häufig nachgewiesen wird, aber dennoch keine Symptome macht. So gesehen kann man sagen, dass ein solcher Test im Grunde nicht viel aussagt. Denn selbst wenn er positiv ist, heißt es nicht, dass die Krankheit auch ausbricht. Man geht davon aus, dass 95% aller Hunde Antikörper gegen Borreliose haben.

Borreliose beim Hund – Therapie

Das bringt uns zu einem weiteren Problem: Der Therapie von Borreliose. Ist der Nachweis positiv ist die einzige Möglichkeit die Gabe von Antibiotika – und zwar über Wochen hinweg. Die Angaben schwanken hier zwischen 14 und 30 Tagen und müssen in der Regel wiederholt werden – bis zu 5x in einem Abstand von 3 Monaten. Da Antibiotika aber nicht nur schädliche sondern auch nützliche Bakterien abtöten, beißt sich die Katze hier in den Schwanz. Wird nämlich durch ständigen Antiobiotika-Gaben die Darmflora und damit ein Teil des Immunsystems zerstört, wird der Hund wieder anfälliger für Krankheiten. Hier muss man also sehr genau Nutzen und Risiko gegeneinander abwägen. Es gibt durchaus auch alternative oder ergänzende Behandlungsmethoden bei Borreliose, die vor allem auf eine Stärkung des Immunsystems abzielen. Um gezielt gegen die Borrelien vorzugehen hat sich – auch in der Therapie beim Menschen – die Karde als wirksam erwiesen. Pro Kilogramm Hund gibt man 1-3 Tropfen 3x täglich übers Futter und das über 3 Monate hinweg. Generell sollte man Kräuter und Zusätze immer nur kurweise und nie länger als 3 Monate am Stück geben. Man beginnt mit der Tinktur langsam, am besten mit 3-5 Tropfen pro Gabe und steigert jeden dritten Tag, bis man bei der gewünschten Dosierung angekommen ist. Karde-Tinktur bekommt man beispielsweise hier. Die Karde kann auch prophylaktisch nach einem Zeckenbiss für 1-2 Wochen in einer niedrigen Dosierung von bis zu 3×5 Tropfen gegeben werden.

[grwebform url=“https://app.getresponse.com/view_webform_v2.js?u=SSTeu&webforms_id=7602704″ css=“on“ center=“off“ center_margin=“200″/]

Diese Seite verwendet Cookies, um Informationen auf Ihrem Computer zu speichern. Einige davon sind notwendig, damit die Seite funktioniert. Andere helfen dabei, das Nutzererlebnis zu vereinfachen oder zu verbessern. Mit der Nutzung dieser Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass diese Cookies gesetzt werden Mehr über Cookies

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen