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6. Oktober 2019

Ein schiefer Turm, mittelalterliches Manhattan und gutes Essen – die Toscana

Wir haben Euch ja versprochen, zukünftig regelmäßiger von unserer Reise zu berichten und Euch teilhaben zu lassen an den Erlebnissen und Eindrücken die wir fleißig sammeln.

Es ist ja kein sehr großes Geheimnis, das wir nicht die ganz großen Sightseeing-Fans sind und uns gerne hinter den Jungs verstecken, wenn es darum geht die Gegend in der wir uns gerade befinden zu erkunden. Es ist zu warm, zu voll, für Hunde nicht geeignet usw.

Wir sind dankbar, das unsere Freundin Sabine eine regelrechte Triebfeder ist und uns immer wieder in den Arsch tritt um diese Dinge einfach mal auszuprobieren und nicht im Vorfeld als gescheitert zu erklären. So kam es also, das wir uns für ein paar gemeinsame Tage in der Toscana trafen und einen regelrechten Sightseeing-Marathon absolvierten. Wir haben Lucca, Pisa, San Gimiagno und Florenz besichtigt. Sabine hat uns eines Abends zu einem wundervollen Homecooking Event eingeladen und zum Abschluß haben wir den mittelalterlichen Ort San Gimiagno nochmals erkundet – abends, nachdem die Touristenströme die Stadt wieder verlassen haben und etwas Ruhe eingekehrt ist.

Jetzt der Reihe nach. In drei entspannten Etappen erreichen wir die Toscana und richten uns auf einem sehr gepflegten Campingplatz oberhalb von Montecatini Terme ein. Terrassenförmig angelegt, mit Olivenbäumen und zwei Pools schmiegt sich der Platz an den toscanischen Berg. Die oberen Terrassen sind mit unserem Gespann gerade noch handlebar. Das Wetter ist launisch und die einheimischen Moskitos begrüßen uns zahlreich.

San Michele in Foro - Lucca
Lucca – Toscana

Unser erster Streifzug führt uns nach Lucca. Eine beeindruckende Befestigungsanlage umgibt die Stadt. Innerhalb dieser Stadtmauer finden sich zahlreiche Kirchen, Türme und Plätze. Die Piazza  dell’Anfiteatro ist der Innenraum eines ehemaligen Amphitheaters. Wir schlendern etwas ungelenk und mit einer leichten Anspannung durch die Gassen. Gefühlt sind wir zum ersten mal mit den Jungs auf Sightseeing-Tour und die Zwei schlagen sich im Gegensatz zu uns bravourös. Der Terrier verkündet natürlich lautstark seinen Auftritt, sobald er einen Artgenossen ausmacht, ist ansonsten aber überraschend entspannt. Die Fluse scheint sich vorgenommen zu haben, den kompletten historischen Stadtkern von Lucca olfaktorisch zu inhalieren und zu kartografieren. Die Nase auf dem Boden zieht er eine kleine, feuchte Spur durch Lucca. Auch er wirkt entspannt und kommt mit der für ihn ungewohnten Situation scheinbar gut zurecht. Zum Ende unserer Tour verliebt er sich dann spontan in eine vorbeischlendernde Boxerhündin. Seine Entzückung untermalt er mit lautstarkem Winseln, Jodeln und „zartem“ Bellen. Zeit für uns, Lucca wieder den Rücken zu kehren, da die Konzentration der Fluse doch stark nachlässt und er sichtbar überfordert wirkt.

Als Fazit kann man sagen, dass es durchaus möglich ist mit den Jungs auf Sightseeing zu gehen, zeitlich begrenzt zwar, aber größtenteils unkompliziert. Hinzu kommt, das ein stattlicher Berner Sennenhund großen Anklang bei den anderen Touristen findet. Immer wieder wird er gestreichelt, fotografiert und beiläufig bestaunt.

Wir werden mutig. San Gimiagno, Pisa und zur Kür noch Florenz besuchen wir gemeinsam mit den Jungs. Es zeigt sich das gewohnte Bild, der Terrier pöbelt zwar gelegentlich, ist ansonsten aber pflegeleicht, der Berner zieht seine feuchte Nasenspur durch die Gassen und dient als zusätzliche Touristenattraktion. Zugegeben, Florenz war uns dann doch eine Nummer zu groß und wir haben nach etwa einer Stunde den geordneten Rückzug angetreten. Pisa ist ein Muss bei einem Besuch in der Toscana, und auch mit Hunden durchaus entspannt zu besichtigen. San Gimignano hat es uns ganz besonders angetan, da hier das gesamte Stadtbild sehr harmonisch wirkt und keine störenden „Neubauten“ das mittelalterliche Örtchen verschandeln. Wie bereits erwähnt haben wir bei unserem zweiten Besuch dort den späten Nachmittag und den Abend für unseren Spaziergang durch die

San Gimiagno
San Gimignano – Toscana

Gassen gewählt. Eine sehr gute Entscheidung. In den Restaurants lässt sich bequem ein Platz finden, an der Eisdiele muß man nicht 10 Minuten in der Schlange stehen und in den unzähligen kleinen Läden läßt es sich fast ungestört shoppen.

Ein besonderes Highlight war für uns das Homecooking-Event. Was ist darunter zu verstehen? Über die Agentur „Le Cesarine“ besteht die Möglichkeit ein landestypisches Menü als Lunch oder Dinner bei einer italienischen Gastfamilie zu buchen. Unsere Gastgeber für diesen Abend waren Antonietta und Piero Mansini. Gemeinsam mit ihrer Freundin Monika empfangen sie uns in der umgebauten Scheune des Familienanwesens. Die große Tafel ist gedeckt und bereit für das herbstliche 4-Gänge-Menü. Traditionell, saisonal und regional hat sich „Le Cesarine“ auf die Fahne geschrieben. Passenden zur Jahreszeit hat Antoniella ein herbstliches Menü ausgewählt. Die Zutaten stammen aus der Region, die Rezepte sind alte Familienrezepte ihrer Mutter und Großmutter. Hier eine kleine Übersicht der aufgetischten Speisen und Getränke:

Aperitiv: Prosecco

1. Gang: Antipasti (Salami, Schinken, Oliven, Peccorino mit Tomaten- und Pfirsichmarmelade, Hähnchenleber püriert, Bruscetta) Kürbissuppe

2. Gang: hausgemachte Nudeln mit Waldpilzen

3. Gang: Involtini (gefüllt mit Salbei und Speck) dazu kleine weiße Zwiebeln

4. Gang: Crepes aus Kastanienmehl, gefüllt mit Riccotta aus Schafsmilch

Getränke: Weißwein, Rotwein, Wasser, Limoncello natur und mit Milch, Espresso, Vin Santo (Dessertwein)

Wir haben uns jedenfalls sehr wohl gefühlt und hatten dazu noch die Möglichkeit, Italien einmal von einer ganz anderen Seite kennenzulernen. Eine Empfehlung für alle die Interesse an Land, Leuten und kulinarischen Spezialitäten haben.

Für uns waren die Tage in der Toscana überraschend und aufschlußreich zu gleich. Italien zeigt sich in diesem Landesteil ganz anders als z. B. am Gardasee oder der Adria. Die Leute sind herzlicher und noch nicht so touristengeschädigt wie in den vorher genannten Regionen. Wir haben uns Gedanken darüber gemacht, woran das wohl liegen mag? Schließlich ist die Toscana ebenfalls das Ziele von mehreren Millionen Touristen alljährlich. Wir waren uns sehr schnell einig, das es am Niveau der Besucher liegen muß, die im Vergleich zu den Pauschaltouris an Adria und Gardasee eine gewisse Affinität gegenüber Land und Leuten an den Tag legen, Interesse an der Kultur und Mentalität zeigen und wissen wie man sich als Gast in einem fremden Land zu benehmen hat.

Wir sind uns jedenfalls einig, das dies nicht unser letzter Aufenthalt in der Toscana gewesen ist. Vielen Dank Sabine, dass Du uns zum wiederholten Male neue Horizonte erschlossen hast.

Für uns Hundebesitzer ist es immer wichtig, das wir mit unseren Hunden willkommen sind und nicht nur geduldet. Für den besuchten Teil der Toscana können wir das bestätigen und haben die Zeit dort sehr genossen.

Bleibt uns wohlgesonnen

Robert, Susanne und die Jungs

Palazzo Vecchio - Florenz
Florenz Palazzo Vecchio – Toscana

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