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27. August 2014

Hundehotel in Bayern – Bergfried bei Rötz

Hundehotel – Das ist wohl der Traum eines jeden Hundebesitzers. Denn jeder der einen Hund hat weiß, wie schwierig es oft sein kann, die Annehmlichkeiten eines Hotels und die Bedürfnisse des Vierbeiners unter einen Hut zu bringen. Aufgrund der jüngsten Ereignisse war es für uns letzte Woche an der Zeit, den eigenen vier Wänden einmal zu entfliehen. Das Hundehotel Bergfried in Bayern hatten wir uns schon lange ausgeguckt. Die Homepage gibt nicht so viel her also waren wir gespannt, was das Natur Hundehotel Bergfried wirklich kann. Da dies ein Monsterblogpost werden wird unterteile ich ihn einmal in “Was bietet es dem Hund” und “Was bietet es dem Zweibeiner”. Hier geht es jetzt nur um den Hund.

Hundehotel Bergfried – Bewertungen versprechen tolle Tage

Am Freitag packten wir also unsere Sachen und fuhren etwa 1,5 Stunden nach Rötz in der Oberpfalz in Bayern.  Ich wusste das Hundehotel liegt abgelegen auf einem Berg aber so abgelegen war dann doch einfach nur WOW. Direkt vom Hotel gehen zahlreiche Wanderwege weg. Es hatte 30 Grad als wir ankamen aber dort oben zwischen den Bäumen war es herrlich kühl. Da wir zur Essenszeit landeten war unsere Einweisung etwas kurz und wir mussten unser Zimmer selbst finden. Kein Problem. Es lag am Ende des Ganges im ersten Stock. Zum Glück sage ich nur. Mit einem Terrier der Regenwürmer husten hört sind Nachbarn keine Freunde sondern ein lästiges Übel (für ihn). Wir stellten unsere Koffer im Zimmer ab, genossen kurz die Aussicht und gingen anschließend – die Hunde im Schlepptau – ins Restaurant zum Abendessen. Schließlich hatten wir Halbpension und Mordshunger. Für die Hunde standen übrigens im Zimmer zwei Näpfe bereit in dem einer ein paar Handvoll Trockenfutter inne hatte – sehr zur Freude beider Hunde.

Badeteich Hund

Aussicht von unserem Balkon

Natürlich waren wir nicht die Einzigen, die ihre Hunde zum Essen mitnahmen. Direkt am Nebentisch saß ein älteres Paar und was hatten sie dabei? Natürlich einen Berner Sennenhund. 10 Monate alt und sehr an Mo interessiert. Dem war der Gute dann doch etwas zu aufdringlich und er verkroch sich immer weiter unter der Bank. Der Terrier war trotz der anderen Hunde – die allesamt unter Tischen und Stühlen pennten – erstaunlich friedlich. Das änderte sich, sobald ein Neuankömmling an ihm vorbeikam. Er war der einzig laute Hund im Restaurant – natürlich.

Nach dem Essen wollten wir das Gelände erkunden. Der Außenbereich ist einfach nur wunderschön angelegt. Zuerst verschlug es uns auf den Agility-Platz. Ein riesiger Platz mit kurzem Rasen, alles was man zum Agility braucht und ca. 10 Hunden nebst Besitzern. Der Terrier war in seinem Element und kläffte was das Zeug hielt. Die Fluse hatte derweil Spaß mit Benny dem Berner vom Nachbartisch.

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Am Ende des Platzes war ein großer Sautrog, randvoll mit Wasser gefüllt. In typischer Terrier-Überschätzung sprang der Mini auf den Rand, verlor das Gleichgewicht und plumpste kopfüber hinein. Schadenfreude ist die schönste Freude, wir schütteten uns aus vor lachen, hasst er baden doch. Doch kein Grund das Wasser zu meiden, Durst ist Durst.

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Tolles Hundehotel in Bayern

Kaum war unser Lachanfall vorbei landete die Fluse einen Volltreffer: Wie es sich für einen Agility-Platz gehört gibt es dort auch einen Tunnel. Dieser war leider nur etwas niedriger als der bei uns am Hundeplatz, durch den die Fluse zu galoppieren pflegt. Die Fluse raste also auch hier hinein, blieb mit der Schulter stecken und stauchte den Tunnel. Aber auch er zeigt sich furchtlos, nahm erneut Anlauf – und blieb wieder stecken – der Tunnel war nun nur noch halb so lang. Nach etwa einer Stunde waren die Hunde platt, der Terrier heiser gebellt und wir müde.

Der nächste Tag war wieder so heiß, auf groß Wandern hatten wir also keine Lust, die Fluse auch nicht. Nach dem Frühstück gingen wir dann an den Hundeteich. Wie alle Hundegelände am Hotel ist auch dieses eingezäunt und perfekt auf die Bedürfnisse von Hunden zugeschnitten. Es gibt Gras, Kies und einen Teich der etwa 1,40 m tief ist, am Rand aber sehr flach reingeht. Die Fluse war im Hundehimmel und zog gemächlich eine Runde nach der anderen, ohne dass er jemand anderen gebraucht hätte.

Hundehotel Rötz in Bayern

Die Fluse im Hundeteich

Mit am Teich waren etwa sieben andere Hunde von denen vier friedlich pennten. Die anderen drei störten auch niemanden – bis auf den Terrier. Er kläffte. Wollte zu mir auf den Schoß (das ist die allerneuste “hab-ich-mir-im-Urlaub-abgeguckt-Masche”). Gestreichelt werden. Zuspruch. Aufmerksamkeit. Weg hier. Nach einer Stunde war zumindest der Gatte weichgekocht. Also erlöste er ihn und ging mit ihm zum Erlebnisparcours. Dort gibt es verschiedene Untergründe, Metallleitern, Felsen, ein Wackelbrett, Röhren usw. Der Terrier durfte sich jetzt dort austoben und war in seinem Element.

Erlebnisparcours für Hunde

Erlebnisparcours für Hunde

Es war fast Mittag und wurde langsam echt heiß, also schauten wir uns innen ein wenig um. Auch hier gibt es vieles, was den Aufenthalt im Hundehotel für alle einfach und bequem macht. Zum einen gibt es eine Hundeküche. Direkt links neben dem Eingang ist eine winzige Küche mit einem Herd, Kühlschrank und einem Tisch auf Brusthöhe, um Futter zuzubereiten. Jeder kann hier sein Fressen unterbringen, vor allem für Barfer wie uns ist das mehr als praktisch wenn das Fleisch nicht bei 30 Grad im Hotelzimmer vor sich hingammelt oder man gar eine Kühltasche braucht.

Direkt nebenan dann ein weiteres Highlight: Die Hundedusche. Geräumig und gefliest lässt sich der Hund hier bei Matschwetter oder nach einem Missgeschick im Kuhdung abduschen. Um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen gab es ein riesiges Regal voll mit Handtüchern in allen Größen die man nach Benutzung einfach in den bereitstehenden Wäschekorb werfen kann. Luxus pur, oder? Daheim muss man schließlich die schmodderigen Handtücher selbst waschen.

 Hundedusche Hundehotel RötzHundehandtuch

Auch für die Gesundheit der Hunde ist gesorgt, es gibt eine Tierheilpraktikerin und eine Hundephysiotherapeutin. Beide haben wir allerdings nicht in Anspruch genommen. Außerdem gibt es eine große Glasvitrine mit Leinen, Halsbändern, Leckerli und Nahrungsergänzungsmitteln. Und ja, es gibt auch eine Hundeschule sowie Kurse, die man buchen kann.

Am Freitag Abend dachte ich mir, das könnte fast einen Urlaub in Frankreich ersetzen. Aber nur fast. Am Samstag wurde ich auf jeden Fall eines besseren belehrt. Nach dem Terrier-Desaster am Hundeteich und der Innenbesichtigung setzten wir uns Mittags in den Biergarten um etwas zu trinken. Erst war wenig los, dann wurde es langsam mehr. Zwei Tische weiter eine Frau mit 5 Hunden (vier davon Chihuaha-Größe) die alle friedvoll schliefen. Ab und an liefen Leute vom Hundeplatz oder vom Schwimmteich vorbei. Die Bedienung kam. Ein Auto kam. Genug Gelegenheiten für den Terrier um Rabatz zu machen. Ich legte ihn ins Platz. Er setzte sich wütend kläffend auf. Ich legte ihn hin. Zwei Minuten später stand er wieder. Ich belohnte das Liegen. Ich belohnte das Still sein. Er fraß etwa 20 Leckerli und stand 20 Mal wieder auf. In zehn Minuten legte ich ihn ohne Untertreibung 22 Mal wieder ins Platz. Er kam nicht zur Ruhe. Also gingen wir anschließend ins Zimmer. Es war warm, aber er kam etwas runter. Nachdem drei von vier zumindest so etwas ähnliches wie ein Nickerchen gemacht haben, war eine Gassirunde im Wald angesagt, in dem es schön kühl war. Anschließend durfte die Fluse wieder schwimmen, der Terrier war inzwischen ein Nervenbündel. Er fing an sich hinter uns zu verstecken, sprang auf die Liege und war außer Rand und Band. Der Gatte ging dann mit ihm Suchspiele auf dem Parcoursplatz machen. Die Fluse wollte das dann auch machen mit dem Suchen und stand nun bellend am Zaun. Wir wechselten dann ebenfalls die Location und als alle wieder vereint waren, war endlich Ruhe. Wir hatten den ganzen Platz für uns und genossen die Stille, denn hier kam und ging niemand.

Hundeküche im Hundehotel

Gleich gibts was zu futtern

Alles in Allem war es wirklich schön. Es gab tolle Vierbeiner, alles was man zur Erholung braucht und die Hunde können Spaß haben, ohne dass man Verrenkungen machen muss. Sie müssen nicht im Auto warten, keiner stört sich am Bellen und als Besitzer ist man sehr entspannt in dieser Umgebung. Außer man hat einen Terrier. Ich würde gerne noch einmal, diesmal auch länger. Aber nicht ohne die kleine Mistbiene in den Griff zu bekommen. Denn auch wenn vieles für uns und ihn spaßig war, war vieles auch anstrengend.

Hundeurlaub

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