Hundehotel Wolf – Unser Urlaubsbericht
Der Sommer ist vorbei, alle Menschen müssen wieder arbeiten, die Kinder zur Schule und für uns ist das daher der perfekte Zeitpunkt um Urlaub zu machen. Dieses Mal hat es uns ausnahmsweise nicht nach Frankreich verschlagen (an Weihnachten holen wir das allerdings nach :D) sondern ins Hundesporthotel Wolf im schönen Oberammergau. Wir lassen uns also einmal so richtig mit Halbpension verwöhnen, müssen nicht selber einkaufen und haben außerdem eine Woche Unterhaltungsprogramm für die Hunde gebucht. Uns erwartet eine Mischung aus Agility, Suchspielen, Longieren und anderen Aktivitäten.
Wir waren vor mehr als 7 Jahren – also vor der Zeit des Terriers – schon einmal hier und es hat großen Spaß gemacht. Daher sind wir gespannt was uns alles erwartet. Anreise war am Sonntag und direkt hinter dem Hotel – das sich übrigens mitten im Ort befindet – kann man sehr schön an der Ammer spazieren gehen. Hundebegegnungen bleiben da natürlich nicht aus und das bringt mich auch endlich zum eigentlichen Grund dieses Postings. Der Terrier und ich haben nämlich heimlich geübt. Wer ihn kennt weiß, dass er immer zuerst einmal alles anbellen muss und er wie ein HB-Männchen bei jedem Hund in die Luft geht.
Terrierist an der Leine
Wer ihn nicht kennt: Stellt Euch einfach eine dieser fiesen kleinen Kampfratten an der Leine vor die null Erziehung haben und einem noch kilometerweit hinterherkläffen. Tja, das ist der Terrier. Da wir letztes Jahr schon einmal in einem Hundehotel waren hatte ich eine ungefähre Ahnung, was da auf uns zukommen kann. Und diesmal sollte es anders werden. Über unsere Klickeraktion mit beiden Hunden habe ich ja schon einmal hier berichtet. Der Stand ist inzwischen übrigens so: Der Terrier geht ganz alleine in den Keller und die Fluse kann man ansprühen, ohne dass er kreischend davonrennt. Aber das nur am Rande.
Auch beim Kläffproblem habe ich mir wieder den Klicker als Hilfsmittel genommen und die Sache war viel einfacher als gedacht. Ich werde heute jetzt mal keine große Sache draus machen und nicht lang und breit erklären, was ich genau gemacht habe sondern nur ganz kurz das Geheimnis lüften: Zeigen und Benennen. Rebecca von Leswauz hat dazu schon was geschrieben und ich hab mich dann in einem Forum dazu schlau gemacht.
Zeigen und Benennen
Gassirunden laufen seit einigen Wochen bei uns so ab: Die Hunde laufen immer noch frei über Wald und Wiesen und ich guck mich um. Sehe ich einen Hund vor dem Terrier sag ich: Wo ist der Hund? Guckt er nur ansatzweise in seine Richtung wird sofort geklickt. Zu anfangs hatte ich einen sehr erstaunten Hund an meiner Seite. Nach dem Klick kommt er zu mir um sich seine Belohnung abzuholen. Nach ein paar solcher Klicks habe ich dann Stufe zwei eingeführt: Eine alternative Handlung statt kläffen und vorpreschen – den Handtouch. Dazu muss der Terrier mit der Nase meine Hand berühren. Klick und Belohnung.
Das hat ziemlich schnell sehr gut geklappt. Freiwillig bietet er es noch nicht an. Wenn er also vor mir den Hund sieht ist er immer noch in heller Aufregung und erstmal weg. Bin ich aber schneller – was in etwa 90% der Fall ist – habe ich nicht nur einen aufmerksamen Terrier und die Kontrolle über ihn und kann ihn ggf. anleinen. Auch die Fluse bleibt jetzt da und prescht nicht blind hinter dem Terrier her.
Dass sich dieses Training voll bezahlt gemacht hat, hat sich dann am Sonntag gezeigt. Bei unserer ersten Gassirunde an der Ammer entlang in Oberammergau sind uns etwa 10 Hunde entgegen gekommen – mal angeleint, mal ohne Leine. Wir haben es an fast allen Hunden ohne Terror vorbeigeschafft was ein enormer Fortschritt ist. Sicherlich wird es weiterhin gute und schlechte Tage geben aber zumindest habe ich wieder etwas Kontrolle über die kleine Kröte. Der Gatte hat das zum ersten Mal live gesehen und war schwer begeistert und sehr stolz auf uns 🙂