4. August 2021
Leben im Wohnwagen – Warum es mehr ist als nur ein Spleen
Seit 3 Jahren leben wir nun im Wohnwagen. Und ich kann – und will – es mir gerade nicht anders vorstellen. Und das ist nichtmal eine rein egoistische Geschichte. Gerade unter den aktuellen Diskussionspunkten der Gesellschaft finde ich die Idee besser als je zuvor.
Ich wäre gerne Mogli gewesen
Mein innigster Wunsch war es immer, so nah wie möglich in der Natur zu leben. Schon als Teenager wollte ich in eine Hütte im afrikanischen Dschungel ziehen (ich liebte „Das Dschungelbuch“ und wäre gerne Mogli gewesen).
Ich liebe es die Tür aufzumachen und draußen zu sein. Nah am Meer ist ein Bonuspunkt.
Ein Pluspunkt ist der geringe Platz. Auf allen Ebenen. Das macht was mit Dir. Du überlegst, welchen Krempel Du wirklich brauchst – Stichwort Konsumgesellschaft. Mir ist der Platz für Küchenkram wichtiger als ein Fernseher, also flog der bei unserem Einzug mit raus.
Vorteil: Keine Werbung um neue Konsumgüter anschaffen zu müssen und weniger Verdummung. Die Strahlung aus dem Fernseher macht Matsch in der Birne, verklebt die Zirbeldrüse, die Deine göttliche Anbindung ist und klaut Dir kostbare Lebenszeit. Mir ist schleierhaft, wie man sich dem täglich freiwillig aussetzen kann.
Weniger Platz, weniger Ressourcen, weniger Müll
Ressourcen. Wenig Platz heißt wenig Wasser, wenig Müll, wenig Heizaufwand. Unser Wassertank hat 40 Liter. Musst Du das täglich nachfüllen und entsorgen, gehst Du automatisch schonender damit um.
Gleiches mit Müll. Ich hab schlicht keinen Platz für monströse Plastikbehälter mit Fleisch von Lidl oder abgepacktem Gemüse aus dem Supermarkt.
Zum waschen benutze ich seit 3 Jahren Seife statt Duschgel in Plastikflaschen. Schlimm genug, dass ich hier Wasser nur so abgefüllt bekomme.
Verbindung zur Natur
Wir sind in ziemlich genau einem Jahr 10.000 km gefahren. Vor 4 Jahren war das fast noch das 6fache.
Und was ich Zeit spare! Der Hausputz ist schnell erledigt. Keine Gartenarbeit, keine Hausordnung. Zu wischende Fläche: 1,5 qm. Mehr Zeit für die schönen und wichtigen Dinge im Leben.
Weg von Großstadtlärm, Abgasen und Elektrosmog. Barfuß laufen, Verbindung zur Natur. Ameisen, Käfer, Spinnen. Respekt vor der Natur haben. Andere Lebensformen achten.
Sonnenuntergang, Sonnenaufgang, Mondphasen, Sternenhimmel. Ebbe und Flut. Immer nah am Wetter.
Um so zu leben braucht man übrigens nicht mehr Geld sondern weniger. Und das passende Mindset. Dazu gibts jede Menge Input im August bei Become yourself 365. Aber das ist eine andere Geschichte.