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17. Juli 2016

Normandie kulinarisch – Fisch und Meerestiere

Der folgende Beitrag hat zwar herzlich wenig mit dem Thema Hund zu tun, allerdings durchaus mit Urlaub mit Hund. Denn wie das Leben nunmal so spielt, der Hundebesitzer von heute fährt schließlich mit. Und nach so einem ausgiebigen Strandspaziergang kann einem schon einmal der Magen knurren. Während Fifi dann Leckeres aus dem Napf schlabbert steht Mensch manchmal vielleicht ein wenig ratlos vor der Fisch-, Fleisch- oder Kühltheke und fragt sich, was zum Geier man mit all diesen Leckereien denn nur anstellen soll. Daher möchte ich heute ein wenig Abhilfe schaffen und einen kleinen kulinarischen Reiseführer zusammenstellen.

In den letzten 3 Wochen im Urlaub haben wir viel gekocht und ich bin berühmt-berüchtigt dafür, immer gerne etwas Neues auszuprobieren. Es gibt nur wenige Zutaten, vor denen ich zurückschrecke und bisher hat es noch jeder überlebt 😉 Etwas, was wirklich einfach ist und jeder kann und auch bei uns zumindest als Vorspeise auf den Tisch kam sind Crevetten. Das rosa Meeresgetier ist zwar in der Regel nicht aus Frankreich, dennoch gehört es für uns einfach zum Urlaub dazu.

Normandie kulinarisch – Crevetten

Die Crevetten bekommt man sowohl an der Fischtheke als auch abgepackt, wenn sie gerade im Angebot sind. Sie sind vorgekocht und werden von mir daher nur kurz in der Pfanne angebraten, bis sie anfangen sich zu runden. Dazu nehme ich dann entweder Olivenöl, gesalzene Butter oder eine Mischung aus beidem. Dazu gibt es Knoblauchmayo und Baguette sowie Rosé oder Weißwein. Als beste Mayo hat sich die von „Maille“ herausgestellt. Die Firma stellt auch sagenhaften Senf her. Auf 3-4 EL Mayo kommen 2 geriebene Knoblauchzehen und fertig ist das leckere Essen. Pro Person rechnen wir immer so mit 150 Gramm Crevetten als Vorspeise und etwa 250-300 Gramm als Hauptspeise.

Wer sich bisher nicht traute, an der Fischtheke etwas zu bestellen, dem möchte ich zum einen Mut machen, zum anderen auch ein paar französische Brocken mit an die Hand geben. Stellt Euch einfach vor, so ein Franzose müsste in einem deutschen Supermarkt Bierschinken kaufen und diesen so bestellen, dass die Fleischereifachverkäuferin versteht was er will. Das klappt sicherlich auch nicht perfekt, also gebt Eurem Herzen einen Ruck. Kommen wir nun zu nützlichen französischen Worten jenseits von Bitte, Danke und Guten Tag 😉

  • Cent (Sont) = Hundert
  • Grammes = Gramm
  • Preparé = Vorbereiten (im Sinne von ausnehmen, schuppen und was man sonst noch mit Fischen anstellen kann)

Normandie kulinarisch – Muscheln

Natürlich kann man in der Normandie auch ganz wunderbar Muscheln aller Art essen. Diese variieren je nach Jahreszeit. Letztes Jahr in der Bretagne hatte ich beispielsweise das Glück, Petoncles und Coquilles zu bekommen. Coquilles sind mit der Jakobsmuschel verwandt und sehen aus wie deren kleine Schwester, Petoncles sind ähnlich wie die Muscheln, die man beim Italiener in Spaghetti Vongole bekommt. Auch hier heißt es keine Angst haben, ich habe beide Muscheln nach dem Rezept meiner französchen Lieblingsbloggerin zubereitet und es war wirklich super easy und verdammt lecker.

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Wer ein echter Franzosentourist sein will, kommt um Austern kaum herum. Das stimmt nicht ganz aber wer im Restaurant vielleicht mal auf den Geschmack gekommen ist, und sich selber welche „zubereiten“ möchte, findet in diesem Artikel eigentlich alles, was man wissen muss. Schließlich habe ich ihn geschrieben 😉 Wer sich mit dem Gedanken an rohe Austern nicht anfreunden kann, darf aufatmen. Auch gebacken und vom Grill machen sie eine ganz passable Figur.

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Miesmuscheln dürfen hier natürlich ebenfalls nicht fehlen. Der Gatte und ich lieben sie und haben sie letztes Jahr sogar einmal gegrillt – und dieses Jahr auch schon. Dennoch sind sie in einem leckeren Weißweinsud kaum zu toppen. Doch, sind sie, dazu aber später. In den Grundzügen – vor allem, was die Säuberung der Muscheln betrifft – halte ich mich seit Jahren an dieses Rezept. Die Tomaten (und Venusmuscheln) lasse ich weg, beim Weißwein darf es ein beliebiger sein. Bei Miesmuscheln reicht auch eine Kochzeit von 7-10 Minuten, wenn die Muscheln offen sind, sind sie fertig. Miesmuscheln kann man auch wunderbar grillen. Dazu werden sie wie im Rezept beschrieben gesäubert und auf den Grillrost gelegt. Dazu passt Baguette und zerlassene Butter mit Knoblauch, Petersilie oder Basilikum. Experimentierfreudigen seien auch Muscheln mit Creme fraiche (a la Normand) oder mit Camembert ans Herz gelegt – beides schmeckt ganz hervorragend!

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Normandie kulinarisch – Fisch

In Sachen Fisch hat man in der Normandie eine riesige Auswahl. Selbst der Supermarkt auf dem Land hat eine Fischabteilung, bei der wir hier nur staunen können. Apropos Supermarkt: Wir haben sowohl Fisch als auch Fleisch und Austern/Muscheln schon im Supermarkt, auf dem Wochenmarkt, beim Metzger oder Fischhändler gekauft. Qualitativ gibt es dabei keine großen Unterschiede, die Preise sind wieder eine andere Geschichte. Im Urlaub gucken wir jetzt allerdings nicht so sehr wegen ein paar Euro hin oder her.

Einer unserer Urlaubsklassiker ist Dorade. An der Fischtheke heißt sie Dorade gris und in der Regel haben sie eine stattliche Größe, die für eine Person gut reicht. Hier muss man allerdings etwas aufpassen, die Doraden sind noch so frisch, dass sie weder ausgenommen noch geschuppt sind. Also am besten um „preparé“ bitten oder selbst Hand anlegen. Ist beides kein Hexenwerk – Bauch aufschneiden, Innereien rausnehmen, auswaschen. Das Schuppen ist eine unspaßige Angelegenheit, bei uns flogen die Schuppen durch die ganze Küche und waren Tage später noch aufzufinden… Ist das jedoch geschafft kommt eine Mischung aus Salz, Kräutern (Thymian, Rosmarin), Zitrone und Knoblauch in den Fischbauch und ab damit auf den Grill.

Ebenfalls sehr zu empfehlen ist Seeteufel, in Frankreich als „Lotte“ bekannt. Das Fleisch ist sehr fest und der Fisch absolut grätenfrei. Zudem fehlt ihm der typisch fischige Geschmack. Ich habe ihn 2x nach diesem Rezept zubereitet und es war sehr köstlich! (Ich sehe allerdings gerade, für diesen unschlagbaren Preis habe ich noch keine Lotte gesehen – in der Normandie liegen die Preise zwischen 19 und 25 Euro das Kilo…)

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