Terrierkolumne 4

Liebe Leute vor den Geräten da draußen, ich kann Euch sagen – das war ein AFFENZIRKUS die letzten Wochen. Ich bin immer noch völlig durch den Wind. Die letzten Wochen – ich muss ja schon fast MONATE sagen – waren ein einziges Durcheinander. Wer mich kennt weiß, dass ich auf ein geregeltes Leben Wert lege. Aber davon waren wir meilenweit entfernt. Normal läuft das so: Es wird pünktlich 5 Tage die Woche aufgestanden – okay, sagen wir 4 – und der Herr geht eine Runde mit uns durch den Wald. Den 5. Tag ist die Magd dran mit der Morgenrunde, diese verpennt sie aber gerne mal, daher kann von Pünktlichkeit keine Rede sein. Nunja, jedenfalls geht der Herr anschließend zur Arbeit und einmal in der Woche nimmt er Reißaus und übernachtet woanders. Ich möchte dazu besser keine Spekulationen abgeben, geht mich ja nichts an. Außerdem ist zweimal die Woche Hundeschule.

Nun war das in letzter Zeit aber so, dass der Herr das Haus morgens nicht verließ. Er blieb einfach nach der Morgenrunde daheim. Wir hatten das hier schon einige Male, meist nennt sich das Urlaub. Wobei ich nicht verstehen kann, wie Urlaub und daheim bleiben zusammen passen. Normal ist ja eigentlich, dass man im Urlaub wegfährt, nicht wahr? Und zwar AUSSCHLIESSLICH an den Strand. Das beim vorletzten Mal, das war KEIN Urlaub, das soll mir noch einmal einer erzählen! Den ganzen Tag arbeiten war das! Na jedenfalls war der Herr daheim, nicht nur Tage sondern Wochen. Und dann war er plötzlich verschwunden – puff – weg für fast drei Tage! Und keiner sagt einem hier was. Der Schweizer Trampel hat natürlich wieder null gecheckt und ist als Informant untauglich. Die Magd huschte auch nur den halben Tag aufgeschreckt hin und her und packte Sachen zusammen. Dann war sie auch weg, aber nur kurz. Aber kaum war sie da war sie wieder weg. Und so ging das 2 Tage. Dann kam der Herr wieder und es kehrte Ruhe ein – kurzfristig.

Denn kaum waren diese stürmischen Tage vorbei, ging es hier schon wieder los. Dieses rumgeräume und rumgeputze. Ich merk das ja. Und weiß inzwischen, wie der Hase läuft. Da kündigte sich Besuch an. Also blieb ich wachsam. Stundenlang habe ich aufgepasst, dass hier kein Fremder die Vorbereitungen stört. Es ist praktisch, wenn man Ohren wie ein Luchs hat und die Regenwürmer husten hört. Dann kann man gleich Bescheid sagen, dass da was im Gange ist, denn dieses Menschenvolk gehört ja eher zur tauben Sorte. Als dann der Besuch endlich kam, war die Freude groß, denn es war keine geringere als meine geliebte Lucy. Mein Schatz, mein Augenschmaus! Monate hatten wir uns nicht gesehen. Doch kaum war sie da kam schon wieder Besuch! Den hatte ich fast verpasst so beschäftigt war ich mit meinem Herzblatt und ihrer putzigen Freundin.

Aber was dann zur Tür hereinkam, das glaubt Ihr mir nie! So ein kleiner Knilch, irgendwas an der Grenze zwischen Welpe und Pubertät. Und der machte einen Lärm, das kann ich Euch verraten! Da blieb mir nicht nur die Spucke sondern glatt die Stimme weg. Seinen Kumpel hatte er auch noch im Schlepptau und ich war zum ersten Mal in meinem Leben ein wenig überfordert. Es ist unmöglich auf einen Haufen Menschen – es müssen an die 12 gewesen sein – und obendrein auf 5 Hunde aufzupassen. Nach einer Stunde war ich recht erschöpft und auch am nächsten Tage musste ich mich noch erholen. Und kaum war diese eine Zusammenkunft vorbei schlich sich klammheimlich die nächste an. Es war mir eine Freude, die alte Dame aus unserem letzten Urlaub am Meer wieder bei uns begrüßen zu dürfen. Und die Frau mit dem leckeren Gulasch war auch dabei. Also Ihr seht schon, hier war echt was los in letzter Zeit und so verwundert es kaum, dass sich hier niemand um ein Update kümmerte. Aber nun habe ich Euch ja informiert. Allerdings ist der Affenzirkus noch gar nicht zu Ende denn nun sind ja Feiertage, diese Sache mit dem Hasen. Hier hat der sich allerdings noch nicht blicken lassen. Aber das ist ein anderes Thema, dem wir schon bald auf die Spur gehen werden.