Urlaub im Hundehotel – Zwei Blickwinkel
Der Terrier
Ich sags Euch Leute, da reden die Herrschaften seit Wooochen davon, dass wir in den Urlaub fahren. Und dann ist es endlich so weit und nach nicht einmal 3 Stunden Fahrt waren wir angeblich schon da. Also ich bin in meinen 7 Jahren ja nun schon einige Male in den Urlaub gefahren aber so eine kurze Strecke – das kann nichts taugen. Ich bin mir sicher, Meer und Strand kann man in so kurzer Zeit nicht erreichen. Und was ist – ich hatte natürlich recht. Steig ich aus dem Auto aus und da ist kein Meer weit und breit. Stattdessen eine viel befahrene Straße und etwas, was die Herrschaften Hotel nennen. Berge gibt es auch. Berge! Wer will schon in die Berge, pfff. Und dann die Sache mit dem Hotel. Da müssen wir uns tatsächlich alle zusammen EIN EINZIGES Zimmer teilen! Was hat das denn mit Urlaub zu tun wenn man ständig den Schweizer Trampel neben sich hecheln hört?!
Die Höhe war dann aber wirklich, dass die Herrschaften einfach kein Bett für mich dabei hatten. Nur eine olle Decke. Das war eine Horrornacht, ich sags Euch. Aber denen hab ich es gezeigt und ihre Nacht auch horrorisiert. Den Abend vorher haben sie uns auch noch alleine in dem winzigen Kämmerchen gelassen. Ich musste das dann bewachen denn draußen lief ständig jemand vorbei. Das war echt anstrengend. An Schlaf war dennoch auch danach nicht zu denken. Nach unserer morgendlichen Runde an einem Fluss entlang wurden wir wieder alleine gelassen. Die Herrschaften faselten noch was von Arbeitsurlaub und taten sich dann am Büffet gütlich. Wir bekamen kein Frühstück! Als sie wieder da waren ging es los und wir sind in eine große Halle mit anderen Hunden. Da sind ein paar echte Nervbacken dabei! Ich hab denen erstmal klargemacht wer hier der Chef sein wird. Hat aber keinen interessiert.
Dann ging die Stunde los und es gab Leckerchen in Röhrchen verpackt. Auspacken durfte ich die aber nicht, ich musste ganz still liegen bleiben. Dann kam das Leckerchen von selber raus. Komische Sache aber na gut. Spaß geht anders. Und weil ich kein Frühstück bekam dafür aber 200 Leckerchen hab ich sie dem Herrn irgendwann vor die Füße gekotzt. Der versteht es manchmal einfach nicht anders. Der zweite Tag war dann etwas besser und auch ziemlich anstrengend. Der Herr stand in einem Kreis und ich musste aufpassen, dass er ihn nicht verlässt. Ich bin zwar kein Hütehund aber er hat ziemlich schnell gelernt, dass er drin bleiben muss weil ich sonst zu ihm reinkomme. Da hat er echt gut aufgepasst. Und weil ich ein echter Profi bin haben die das Hüten noch schwerer gemacht und ich musste beim aufpassen über Hürden springen. Sogar ein Tunnel war dabei, aber ich bin so schnell durchgesaust, der Herr hatte keine Chance zu entkommen.
Am dritten Tag habe ich mich eigentlich ganz gut gefühlt und vielleicht ist so ein Arbeitsurlaub doch nicht so verkehrt. Etwas zu Essen und ein Bett gab es inzwischen auch. Die Spaziergänge am Wasser entlang haben gut getan und ich entspanne mich langsam ein wenig.
Die Fluse
Von Urlaub habt Ihr ja bestimmt alle schonmal etwas gehört aber der hier ist ziemlich klasse. Das Hotel hat allerlei Annehmlichkeiten, sogar Betten die groß genug für mich sind. Doof ist nur, dass es hier soooo viele Hundekumpel gibt und ich zu denen meistens gar nicht hindarf. Eine Schnecke hat es mir besonders angetan, die Vicki. Eigentlich heißt sie Victoria. Ein wahrhaft königlicher Name und ihrer mehr als würdig. Sie ist eine kleine zarte Blume und auch schon ein wenig älter. Mama sagt mit ihren 14 Jahren ist sie fast so alt wie Methusalem. Komisch, denn wir haben gar keinen Methusalem hier. Na jedenfalls, die Vicki ist einfach klasse. Wenn ich sie ansehe quillt mein Herz über vor Freude und ich singe ihr dann immer ein Ständchen. Leider hat sie mich noch nicht erhört aber das wird schon noch.
Die Sachen die wir hier machen sind ziemlich toll, und das mit dem Vorliegen habe ich echt schnell kapiert. Ist ja so schwer nicht. Und dieses im Kreis laufen war auch recht spaßig. Was das sollte, keine Ahnung aber ich renne eben gerne. Was ich hier aber echt anprangern muss ist, dass die hier mit kaputten Geräten arbeiten. Da ging es erst eine Rampe hinauf, die war voll mit Löchern. Aber danach wurde es noch viel schlimmer denn es ging über eine Brücke. Die bestand nur aus Seilen und Knoten und wackelte furchtbar unter meinem Gewicht. Ich werde mich bei Gelegenheit bei der Hotelleitung beschweren denn schließlich zahlen wir einen Haufen Geld für diesen Urlaub.
Agility haben wir auch gemacht, das kann ich schon ziemlich gut. Geglaubt hat das keiner denn wer hat schon einmal von einem Berner gehört, der Agility macht? Tja, Ihr jetzt schon. Die haben ganz schön geguckt alle als ich da durchgeflogen bin wie ein Profi und die komischen Lassies alle in die Tasche gesteckt hab. Einen neuen Namen habe ich auch bekommen, wie es sich für einen echten Sportler gehört: Mo der Bomber. Die Videos die wir haben machen lassen könnt Ihr Euch bei Youtube ansehen.