Warum ich mit einem Schweineohr an der Leine um den Block laufe
Ja, der Titel lässt vermuten das neue Jahr wäre mir zu Kopfe gestiegen aber dem ist nicht so. Ein Schweineohr an der Leine? Wozu das wohl gut sein soll? Die Antwort ist eigentlich ziemlich einfach und wie man es von unserem Blog hier schon kennt dreht sich mal wieder alles um Hundebeschäftigung. Nur, dass ich statt mit einem Hund an der Leine zuerst einmal das Schweineohr Gassi führe.
Doch zuerst einmal will ich ein paar interessante Sachen rund um das ausgeprägteste Organ des Hundes loswerden. Wir alle wissen ja, dass Hunde sehr gut riechen können. Wir Menschen haben fünf Millionen Riechzellen, Hunde, je nach Länge der Nase (nein, ich weiß nicht, ob das für Menschen auch gilt!) 125 Millionen oder mehr. Außerdem können sie stereo riechen, denn ihre Nase kann zwischen rechts und links unterscheiden. Die Riechzellen alleine sind aber noch nicht alles, man muss ja auch wissen, was man damit anfangen kann. Hunden kommt beim schnüffeln nämlich außerdem zugute, dass sie viel schneller einatmen können. Bis zu 300 Mal. Da würden wir schon längst kollabieren. Außerdem nimmt das Riechen in ihrem Hirn den zehnfachen Platz ein.
Hunde schmecken Gerüche
Das heißt, zehn Prozent des Hundehirnes sind für das Riechen reserviert. Hündinnen können zudem je nach Zyklusphase besser riechen als Rüden und dunkle Hunde besser als helle. Am Gaumen befindet sich ein Organ, das Jacobsonsche Organ, mit dem Hunde Gerüche sogar schmecken können. Atmet ein Hund nach dem Schnüffeln aus bleiben die Duftmoleküle an der Nasenschleimhaut haften, werden also nicht wieder ausgestoßen. Es ist daher für unsere Hunde wirklich sehr einfach, einer Spur zu folgen.
Und da sind wir auch schon wieder beim Schweineohr. Schweineohren lassen sich prima am Karabiner der Leine einhängen, so dass man es locker hinter sich herziehen kann. Damit kann man gemütlich einen kleinen Spaziergang machen und zieht dann eine Duftspur hinter sich her. Findet man nun einen passenden Ort zum verstecken platziert man das Schweineohr dort und geht alleine wieder nach Hause.
Eine duftende Spur legen
Und nun kommt der Hund ins Spiel, der das Ohr suchen darf. Am Anfang dreht man natürlich noch keine ganze Runde um den Block sondern beschränkt sich auf etwa 20 bis 50 Meter. Ist der Hund allerdings ein geübter Schnüffler kann man die Strecke beliebig erweitern – oder lässt bis zum Zeitpunkt der Suche wenige Minuten bis Stunden vergehen. Denn selbst dann kann ein Hund der Spur noch folgen.
Selbst wenn er nur wenige Minuten braucht um das Schweineohr zu finden ist es eine sehr anstrengende Aufgabe die ihn etwa so sehr auslastet wie 30 Minuten Gassi gehen. Suchen ist eine artgerechte Beschäftigung mit der sich bei regelmäßiger Übung auch leichte Verhaltensprobleme in den Griff bekommen lassen. Statt einem Schweineohr kann man auch getrockneten Pansen oder ein Spielzeug – oder eine getragene Socke – nehmen.
Jeder Hund hat andere Vorlieben. Der Terrier findet Fressbares in nullkommanix (dabei würde er NIE etwas unterwegs beim Gassi gehen fressen) während die Fluse sich unheimlich hart tut. Dafür findet der Handschuhe, Leinen, Halsbänder und andere Gegenstände sowie Menschen sehr schnell was wiederum den Terrier nicht die Bohne interessiert.