Zielobjektsuche und Longieren im Hundehotel Wolf
In unserem Hundehotel-Aktivitätsplan steht jeden Tag etwas anderes auf dem Programm. Es war nämlich gar nicht so einfach zum einen einen Termin zu finden mit etwas, das uns gefällt, zum anderen muss es natürlich auch beiden Hunden gefallen. Eine Woche Agility oder Dogdancing hätte dem Terrier viel Spaß gemacht, der Fluse aber vermutlich auf Dauer weniger. Umgekehrt sieht es dann wieder mit irgendwelchen Suchsachen, vor allem Mantrailing aus. Das ist nicht so des Terriers Ding. Die Fun-Woche, bei der man in verschiedene Sachen reinschnuppern kann kam uns da eher gelegen.
Zielobjektsuche – ZOS
Die Zielobjektsuche war unser erster Kurs am Montag. Los ging es um 11:15 Uhr. Insgesamt sind wir 14 Teilnehmer, einige davon haben 2-3 Hunde dabei und so ist es schön, dass die Gruppen aufgeteilt wurden um kleiner zu sein. Die erste Gruppe startete um 9:30 Uhr für 90 Minuten, wir danach mit ebenfalls 90 Minuten. Nach der Mittagspause ging es dann um 14 bzw. 15 Uhr für eine Stunde weiter.
Beim „zosen“ geht es darum, dass der Hund einen Gegenstand nicht nur findet sondern vor allem anzeigt. Das Zielobjekt sollte in unserem Fall durch Liegen des Hundes angezeigt werden. Dazu bekamen wir jeder eine Zahnbürstenhülse (ihr wisst schon, die Dinger wo man seine Zahnbürste für den Urlaub einpackt), ein Teesieb oder etwas ähnliches zumindest teilweise verschließbares. Das verhindert, dass der Hund sich selbst belohnen kann. Vor diesen Gegenstand, in den ein Leckerchen kommt, soll der Hund sich ruhig hinlegen. Das ist gar nicht so einfach denn natürlich riechen die Hunde das Leckerchen und versuchen irgendwie ranzukommen. Belohnung gibts aber nur fürs still liegen.
Die Fluse hat das recht schnell kapiert wobei wir fix einen Verknüpfungsfehler ausmerzen mussten. Sein Ding war nämlich: Wenn ich still vor Frauchen liege bekomme ich was. Das Zielobjekt hat er dann auch gerne mal ignoriert. Der Terrier, der mit dem Gatten arbeitet dieses Woche fand das Ganze eher öde und war etwas planlos. Nachdem wir also den Vormittag mit still liegen verbracht hatten ging es am Nachmittag ans Eingemachte. Dafür wurde ein Trümmerfeld aufgebaut, bestehend aus einem Haufen „Gerümpel“. Darin wurde dann das Zielobjekt versteckt und der Hund, der unmöglich rankommen konnte, sollte sich an der richtigen Stelle hinlegen und anzeigen, wo das gesuchte Objekt ist. Natürlich klappte das nach nur einem Tag üben nicht ohne unsere Hilfe 😉 Unsere Kursleiterin hat uns ermutigt, das auch daheim weiter zu machen. Keller und Dachböden seien natürlich gewachsene Trümmerfelder an denen man prima üben kann. Ich denke gerade für den Terrier ist das Vorliegen eine feine Sache da er zwar ein Findefuchs ist, allerdings alles einfach liegen lässt, was sich nicht Fressen lässt. Die Fluse dagegen bringt alles an, was er findet. Ich werde das daheim noch einmal neu mit dem Klicker aufbauen, ich denke das kapiert er dann eher.
Longieren
Am zweiten Tag hatten wir dann das Frühaufsteherlos gezogen und haben um 9:30 Uhr angefangen, die andere Gruppe durfte ausschlafen und um 11:15 Uhr antreten. Vom longieren hatte ich schon gehört, hatte aber auch eher so den Eindruck, dass der Hund im Kreis um einen herumläuft. Klingt nicht so spannend. War es aber dann doch. Alle Kurse finden übrigens in einer der drei Hallen im Hotel statt in denen es zwar auch lausig kalt ist aber zumindest bleibt man trocken. In der Mitte der Halle standen bei unserer Ankunft Ständer im Kreis die mit einem schwarzen Seil verbunden waren. Das sah dann so aus.
Der Hundehalter ist im Kreis, der Hund soll immer außen herum gehen. Anfangs läuft man neben dem Hund, soll dann aber im Laufe der Zeit den Abstand vergrößern bis Mensch mehr oder weniger still in der Mitte des Kreises steht und der Hund seine Bahnen außen zieht. Das mit dem Abstand hat noch nicht so geklappt aber ansonsten waren die Jungs voll bei der Sache und hatten großen Spaß am rumflitzen. Nach den Grundübungen am Vormittag wurde es am Nachmittag noch viel spaßiger.
Denn jetzt war um den Kreis ein Pracours wie beim Agility aufgebaut. Es gab einen kleinen Tisch, zwei Hürden und einen Tunnel. Gestartet wurde mit einem Grundkommando auf dem Tisch (Sitz, Platz oder Steh) und dann ging es runter vom Tisch, über die Hürde, durch den Tunnel, über die Hürde und wieder auf den Tisch. In der zweiten Runde wurde der Tisch durch eine Decke ersetzt auf welcher der Hund ein Kunststück vorführen sollte (Twist – einmal um die eigene Achse drehen z.B.). Und in Runde drei sollten wir vor dem Tunnel die Richtung wechseln. Mit so einem Kreis hat man wirklich jede Menge Variationsmöglichkeiten und es macht definitiv nicht nur Hütehunden Spaß (Longieren kommt aus der Hütehundarbeit). Die Jungs haben das wirklich große Klasse gemacht, der Terrier war auch immer stimmlich voll mit dabei und hat beim Rennen gekläfft was das Zeug hält. Ein kurzes Video gibt es auch, leider ist das W-Lan hier viel zu schlecht für längeres Material.